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Die häufigsten medizinischen Probleme beim Tauchen betreffen 2 Themen:

  1. Druckausgleich-Probleme:

    Beim Druckausgleich wird ein Gasaustausch zwischen Rachen und Mittelohr durch die Eustachische Röhre durchgeführt; Techniken: Schlucken, Gähnen; Valsalva-Manöver = bei geschlossenem Mund wird die Nase zugehalten und kräftig in die Nase geblasen, ähnlich dem Schnäuzen – wobei darauf geachtet werden sollte dieses Manöver nicht ruckartig oder mit zu viel Druck auszuführen, da dadurch die Schleimhäute gereizt werden können, und in Folge anschwellen; das Mittelohr selbst hat das Volumen eines Fingerhutes, es ist also nicht allzu viel Luft dafür nötig; Training: Trockentraining ist möglich z.B. mittels OTOVENT®, erhältlich in allen Apotheken

    Ursache der Druckausgleichs-Probleme:

    • Schwellungen der Schleimhäute der Eustachischen Röhre – bei Allergien, Erkältungen, Entzündungen umgebender Organe (Rachenmandeln, Nebenhöhlen; Kiefer) - Tauchpause bis die Schwellung abgeklungen ist
    • Schwellung der Schleimhäute durch erhöhte Blutfülle im Kopfbereich: z.B. wenn mit dem Kopf voran abgetaucht wird oder durch zu enge Halsmanschette
    • zu späte Durchführung des Druckausgleiches: im Mittelohr herrscht bereits ein Unterdruck im Vergleich zum Umgebungsdruck, welcher sich durch Schmerzen im Ohr bemerkbar macht; dann kann die Druckdifferenz eventuell nicht mehr durch die Druckausgleichstechniken überwunden werden – Hilfe: ein bisschen weiter auftauchen
    • Jo-Jo-Tauchgänge (häufiger Tauchtiefenwechsel)
    • verstopfter äußerer Gehörgang: vor dem Tauchurlaub empfiehlt sich ein check beim Tauchmediziner oder HNO-Arzt

  2. Hypovolämie - Volumenmangel: Der tägliche Wasserumsatz eines Menschen beträgt 1,5-2l, diese werden über Getränke und Nahrung zugeführt, sowie über Urin, Stuhl, Atmung und Schwitzen ausgeschieden;
    Erhöhte Wasserverluste beim Tauchen:
    • Der Wasserverlust durch Schwitzen kann durch körperliche Betätigung aber auch bei heißen Umgebungstemperaturen ein Vielfaches betragen
    • Der Wasserverlust durch gesteigerte Harnproduktion beim Tauchen, aber auch durch harntreibende Substanzen in Kaffee, Tee und alkohlischen Getränken
    • Wasserverluste durch erhöhte Stuhlproduktion (Durchfall) oder Erbrechen sind gerade in Urlaubsländern häufig
    • Wasserverluste über die Ausatemluft: die Gase in den Flaschen sind getrocknet, und werden durch die Atemwege befeuchtet, damit geht auch Flüssigkeit über die Ausatmung verloren.
    Flüssigkeitsverluste sind für den Taucher gefährlich, da das Risiko der Dekompressionskrankheit steigt, da es in dem verminderten Blutvolumen zu Stickstoffübersättigungen kommen kann.

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